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Eins zwei: drei im Sauseschritt - Liederjan trifft Wilhelm Busch

by Liederjan

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1.
Text: Jörg Ermisch, Wilhelm Busch Musik: Jörg Ermisch Wie schad, daß ich kein Pfaffe bin. Das wäre so mein Fach. Ich bummelte durchs Leben hin und dächt nicht weiter nach. Mich plagte nicht des Grübelns Qual, der dumme Seelenzwist, ich wüßte ein für allemal, was an der Sache ist. Der Pfaff gewordne Vetter Franz - für Pilgerfahrten die Instanz - wallfahret mit Helene fromm damit sie in die Wochen komm. Denn ihres Mannes Lendenkraft taugt nicht für eine Vaterschaft. Und als die Wallfahrt dann vorbei kriegt Lene – zack – der Kinder zwei. Zur Nächstenliebe wohl bereit zeigt sich doch stets die Geistlichkeit. Wie schad, daß ich… Der Jesuit Filuzius, der schleimt‘ sich mit charmantem Schmus und Kuß bei Tante Trine ein. Sie ist begeistert – er denkt: Fein! Als Nächstes komme ich wohl dann an ihres Neffen Geld heran. Doch der durchschaut des Pfaffen Plan und fasst ihn ziemlich derbe an. Er will halt zu Filuzius Leid nicht so wie die Geistlichkeit. Wie schad, daß ich… Hochmütig ist der Pfaffen Zunft. O Bismarck, bring sie zur Vernunft. Nimm sie beim Ohr und sprich zuletzt: "Hier, meine Herrn, gilt das Gesetz!" So schrieb Herr Busch aus Wiedersah und dachte wohl: "Ihr könnt mich mal, ihr lieben Jesuitenleut steht da im langen schwarzen Kleid, seht fast aus wie Hans Huckebein. Da möchte ich doch kein Pfaffe sein." La, la, la…
2.
Text: Hanne Balzer, Wilhelm Busch (kursiv) Musik: Hanne Balzer Ich kam in diese Welt hinein mich baß zu amüsieren. Ich wollte gern was Rechtes sein und musste mich immer genieren. Oft war ich hoffnungsvoll und froh und später kam es doch nicht so. Busch wurd geborn in Wiedensahl als ältester von sieben. Der Vater, arbeitsfroh und streng ist Krämer stets geblieben. Die Mutter, still und fleißig, wirkt im Garten und im Haus, und braucht er später einmal Geld, sie half ihm immer aus. Im Winter früh mit Oma aufzustehn, fand Wilhelm schön, wenn‘s ringsum still und dunkel war, von Kerzen abgesehn. Sie zündet Herd und Ofen an, damit man nicht mehr fror, dann setzt sie sich ans Spinnrad, und er las ihr Märchen vor. Oft war ich hoffnungsvoll und froh und später kam es doch nicht so. Einst kam des Küsters Kuhjunge, Busch konnt es erst nicht fassen, sprach: "diesen Kirchenschlüssel wolln wir explodieren lassen. Besorg doch du mir Pulver noch aus deines Vaters Faß." Gesagt, getan, die Sprengung war ein riesengroßer Spaß. Doch als Wilhelm nach Hause kam, wartet Vater schon, er jagt ihn mittels Rohrstock um das Pulverfaß als Lohn. Kaum war Wilhelm neun Jahre alt, war Wiedensahl vorbei, nach Ebergötzen schickt man ihn zum Onkel in die Pfarrei. Oft war ich hoffnungsvoll und froh und später kam es doch nicht so. Der Onkel unterrichtet Busch zusammen mit Freund Erich. Beim Zeichnen und beim Lesen nur war er dort sehr gelehrig. Der Onkel liebte die Natur, war äußerst mild, der Gute. Nur einmal gab es Hiebe, ja, mit einer harten Rute. Dem Dorfdepp hatte Busch mit Erich mal in seine Pfeifen Kuhhaar ordntlich fest gestopft, doch war‘s nicht zu begreifen: Er raucht die Pfeif‘ mit seligster Zufriedenheit zu Ende, so nahm der böse Bubenstreich eine ungewollte Wende. Oft war ich hoffnungsvoll und froh und später kam es doch nicht so. Doch auch die schöne Zeit war rum mit stolzen 16 Jahren, man schickt Busch nach Hannover hin mehr Wissen zu erfahren. Die Polytechnische sollts sein, zur Schule sollt er gehn, doch all die ganze Mathe, nein, die fand er gar nicht schön. Dann 48 macht man aus den Jungs ‘ne Kompanie, mit ungeladenem Gewehr auf Wache lernt Busch wie man Pfeife raucht und Biere trinkt, das warn für ihn die zwei Lehren aus der Märzrevolte, und die behielt er bei. Nach drei Jahrn in Hannover, warf Busch dann die Schule hin. Er wollte Malen lernen, danach stand ihm jetzt der Sinn. So zog Wilhelm nach Düsseldorf, zur Kunstakademie. Wurd ein Student der Malerei, soweit die Theorie.
3.
Text: Wilhelm Busch Musik: Jörg Ermisch Kritzekratze, Rickeracke, Schwupdiwup, Plums, Rumpelpumpel, tak tak tak, Schwapp, Knatteradoms. Ruff, Schluff, Zupp, Klapp Ruff, Schluff, Zupp, Klapp Es ist ein Brauch von alters her wer Sorgen hat, hat auch Likör. Das Trinkgeschirr sobald es leer macht keine rechte Freude mehr. Die erste Pflicht der Musensöhne Ist, daß man sich ans Bier gewöhne. Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben. Einen Menschen namens Meier schubst man aus des Hauses Tor und man spricht betrunken sei er - selber kams ihm nicht so vor. Ei, ei, mir wird so wunderlich, so leicht und so absunderlich. So ist das mit Tabak und Rum erst bist du froh, dann fällst du um. Doch jeder Jüngling hat wohl mal 'nen Hang zum Küchenpersonal. Jetzt fasst er sanft ihr an das Mieder, ach ja! und sie errötet wieder. Vater werden ist nicht schwer Vater sein dagegen sehr. In der Kammer still und donkel liegt die Tante bei dem Onkel. Wer möchte nicht wenn er durchfrohren die halbverglasten steifen Ohren an einen warmen Busen drücken und so allmählich sich erquicken. Ei, ei, mir wird so wunderlich,… Also lautet der Beschluß, daß der Mensch was lernen muß. Das Gute – dieser Satz steht fest - ist stets das Böse, was man läßt. Der klugen Leute Ungeschick stimmt uns besonders heiter man fühlt doch für den Augenblick sich auch einmal gescheiter. Wer sich freut wenn wer betrübt macht sich meistens unbeliebt. Ei ja! - Da bin ich aber froh, denn Gott sei Dank ich bin nicht so! Ei, ei, mir wird so wunderlich,… Aber wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe. "Die Bosheit war sein Hauptpläsier. Drum", spricht die Tante, "hängt er hier!" Jedes legt noch schnell ein Ei und dann kommt der Tod herbei. Hier sieht man ihre Trümmer rauchen der Rest ist nicht mehr zu gebrauchen. Na, jetzt hat er seine Ruh. Ratsch! Man zieht den Vorhang zu. Und Diogenes im Fass sprach: "Ja, ja, das kommt von das!" Ei, ei, mir wird so wunderlich,…
4.
Lohn einer guten Tat (eine wahre Geschichte) Text: Wilhelm Busch Musik: Hanne Balzer Wenn man von dem Lohn der Tugend hin und wieder was erfährt, so ist das im Allgemeinen jedenfalls nur wünschenswert. Aber so was kann mich ärgern, wenn man in der Zeitung sieht, was dem Johann Luenicka für sein gutes Werk geschieht. Schrumm fidel schrumm, schrumm fidel schrumm, schrumm fidel schrumm, dumm, dumm, dumm Von Geburt aus Leitomischl, Handwerksbursche von Metjeh, kam er auch auf seiner Reise einst an einen großen See. Plötzlich sieht er einen Knaben, welcher etwa dreizehn Jahr, und, nachdem er sich gebadet, eben beim Ertrinken war. Schrumm fidel schrumm.. Dieses kann Johann nicht leiden, stürzt sich mutig in die Flut, faßt das Kind beim linken Beine, aber ach! Verliert den Hut. Erst jedoch, nachdem er alle Rettungsmittel angewandt, fühlt er mittels seiner Hände, dass er seinen Hut nicht fand. Schrumm fidel schrumm… Unbemittelt und vertrauend auf das Werk, das er getan, hält er bei der Ortsgemeinde höflichst um Belohnung an. Hier nimmt man das Anersuchen auch sogleich zu Protokoll Und berichtet an das Kreisamt, wie man sich verhalten soll. Schrumm fidel schrumm… Von dem Kreisamt schreibt man wieder, und der Brave ist schon froh. Aber groß war sein Erstaunen; Denn die Antwort lautet so: "Erstens, da der Luenicka Schwimmen kann, so ist es klar, daß sein Leben bei der Sache nicht besonders in Gefahr. Drum nach reiflichem Bedenken, lautet unser Amtsbeschluß, dass die fragliche Belohnung jedenfalls von Überfluß. Zweitens hat der Luenicka sein Ersuchen eingeschickt, ohne, daß, wie es gesetzlich, ihm ein Stempel aufgedrückt. Drum nach reiflichem Bedenken, lautet unser Amtsbeschluß dass er zweiundsiebzig Kreuzer Stempeltaxe zahlen muß." dumm, dumm, dumm Ja, so lautet das Erkenntnis – zahlen muß der junge Mann, ob ihm gleich von jedem Auge eine stille Träne rann. Und wir fragen uns im Stillen: Wozu nützt die gute Tat, wenn ein tugendsamer Jüngling obendrein noch Kosten hat?! Schrumm fidel schrumm…
5.
Lied eines versimpelten Junggesellen Text: Wilhelm Busch Musik: Jörg Ermisch Keine Frau befiehlt ihm was, hindert ihn durch dies und das, und er sorgt für sich allein Bitte, bitte ! Schön ist's Junggeselle sein! Mancherlei gibt's Zeitvertreib auf den Gassen, in der Kneip', auch gefäll'ge Mägdelein – Das werden schon welche sein! Schön ist's Junggeselle sein! Sitz er abends lang beim Bier, schilt ihn nicht die Frau dafür, darum schenkt noch einmal ein - Na denn, Prost Schön ist's Junggeselle sein! Geht er endlich selig fort, winket Ruh im Bette dort, ei, wie gut schläft's sich allein – Du schnarchst eh zu laut! Schön ist's Junggeselle sein! Wenn er morgens schlafen will, störet ihn kein Kindsgebrüll, keine Frau redt ihm was rein – Schön ist's Junggeselle sein! Zieht ein frisches Hemd er an, fehlt ihm gar ein Knopf daran, fröhlich näht er ihn dann ein – Das möcht ich sehn! Schön ist's Junggeselle sein! Und noch manche andre Freud, sich der Junggesell bereit't auch geht er mitunter ein – Hört, hört! Schön ist's Junggeselle sein! Harmlos lebt er so dahin und versimpelt oft im Sinn; manchmal ist er auch ein Schwein- Was heißt hier manchmal! Schön ist's Junggeselle sein! Heut stolziert er auf und ab, morgen scheißt der Hund aufs Grab, dies ist dann sein Leichenstein – Schön ist's Junggeselle sein!
6.
Vertraut 02:29
Vertraut Text: Wilhelm Busch Musik: Joana Emetz Wie liegt die Welt so frisch und tauig vor mir im Morgensonnenschein. Entzückt vom hohen Hügel schau ich ins frühlingsgrüne Tal hinein. Mit allen Kreaturen bin ich in schönster Seelenharmonie. Wir sind verwandt, ich fühl es innig, und eben darum lieb ich sie. Und wird auch mal der Himmel grauer, wer voll Vertraun die Welt besieht, den freut es, wenn ein Regenschauer mit Sturm und Blitz vorüberzieht.
7.
Unbeliebtes Wunder Text: Wilhelm Busch Musik: Michael Lempelius In Tours, zu Bischof Martins Zeit, gab's Krüppel viel und Bettelleut. Darunter auch ein Ehepaar, was glücklich und zufrieden war. Er, sonst gesund, war blind und stumm; sie sehend, aber lahm und krumm an jedem Glied, bis auf die Zunge und eine unverletzte Lunge. Das paßte schön. Sie reitet ihn und, selbstverständlich, leitet ihn als ein geduldig Satteltier, sie obenauf, er unter ihr, ganz einfach mit geringer Müh, bloß durch die Worte Hott und Hü, bald so, bald so, vor allen Dingen dahin, wo grad die Leute gingen. Fast jeder, der's noch nicht gesehn, bleibt unwillkürlich stille stehn, ruft: "Lieber Gott, was ist denn das?" Greift in den Sack, gibt ihnen was und denkt noch lange gern und heiter an dieses Roß und diesen Reiter. So hätten denn gewiß die zwei durch fortgesetzte Bettelei, vereint in solcherlei Gestalt, auch ferner ihren Unterhalt, ja, ein Vermögen sich erworben, wär' Bischof Martin nicht gestorben. Als dieser nun gestorben war, legt man ihn auf die Totenbahr und tät' ihn unter Weheklagen fein langsam nach dem Dome tragen zu seiner wohlverdienten Ruh. Und sieh, ein Wunder trug sich zu. Da, wo der Zug vorüberkam, wer irgend blind, wer irgend lahm, der fühlte sich sogleich genesen, als ob er niemals krank gewesen. Oh, wie erschrak die lahme Frau! Von weitem schon sah sie's genau, weil sie hoch oben, wie gewohnt, auf des Gemahles Rücken thront. "Lauf", rief sie, "laufe schnell von hinnen, damit wir noch beizeit entrinnen." Er läuft, er stößt an einen Stein, er fällt und bricht beinah ein Bein. Die Prozession ist auch schon da. Sie zieht vorbei. Der Blinde sah, die Lahme, ebenfalls kuriert, kann gehn, als wie mit Öl geschmiert, und beide sind wie neugeboren und kratzen sich verdutzt die Ohren. Jetzt fragt es sich: Was aber nun? Wer leben will, der muß was tun. Denn wer kein Geld sein eigen nennt und hat zum Betteln kein Talent und hält zum Stehlen sich zu fein und mag auch nicht im Kloster sein, der ist fürwahr nicht zu beneiden. Das überlegten sich die beiden. Sie, sehr begabt, wird eine fesche gesuchte Plätterin der Wäsche. Er, mehr beschränkt, nahm eine Axt und spaltet Klötze, daß es knackst, von morgens früh bis in die Nacht. Das hat Sankt Martin gut gemacht.
8.
Ständchen 02:43
Ständchen Text: Wilhelm Busch Musik: Hanne Balzer Mit deiner Lilienweißen Hand, in weißem lichten Nachtgewand, machst du dein kleines Fenster zu und löschst das Licht, und gehst zur Ruh! Oh, schlafe, holdes Liebchen mein, schlaf ruhig bis zum Morgenschein! Doch eh du dich zur Ruhe legst, tust du, was du zu tuen pflegst, du beugst die lilienweißen Knie und hebst das Hemd und machst Pipi! Oh, schlafe, holdes Liebchen mein, schlaf ruhig bis zum Morgenschein! Nun legst du dich und deckst dich zu. Ein Engel schütze deine Ruh! Und käme auch ein kleiner Floh und krabbelte dir am Popo, so schlafe, holdes Liebchen mein schlaf ruhig bis zum Morgenschein.
9.
Wie man einen Obstauflauf macht Text: Wilhelm Busch Musik: Hanne Balzer Erst wasche dich und schnäuze dich – und bist du dann fein säuberlich, so hole dir mit leichtem Schritte die Pflaumen und die Apfelschnitte (jedoch mit Andacht und Gefühl). Dann koche sie und stell sie kühl. Jetzt nimm von Millich ein Quartier, von Stärkemehl der Lote vier, von Eiern sechse an der Zahl; als Würze nimm Zitronenschal und Zucker auch und auch Vanille nach dem Geschmacke der Familie. Zwei drittel Milch stell auf das Feuer mit dem Gewürz. – Das Gelb der Eier, die Stärke und den Rest der Millich rühr durcheinand, wie's recht und billig. Doch vom gesamten Eierweiß Schlag steifen Schnee mit Kunst und Fleiß. Nun tu zur Milch, die auf dem Feuer, den Brei der Stärke, Milch und Eier, und wenn's gekocht ein paar Minuten, so heb es von des Feuers Gluten und rühre noch mit Seelenruh die Hälfte von dem Schnee hinzu. Dies alles gieße flink und flott auf das bewusste Obstkompott. Und ist dann die Geschichte kalt, und geht's zu Tisch, so streiche halt mit einem Messer sanft und lieb den Schnee darauf, der übrig blieb. So – jetzt wären wir soweit! – Noch Zimt und Zucker draufgestreut. Und dann ans Werk voll Kraft und Mut! Ei, zapperment, wie ist das gut!
10.
Wankelmut 04:10
Wankelmut Text: Wilhelm Busch Musik: Jörg Ermisch Was bin ich alter Bösewicht so wankelig von Sinne. Ein leeres Glas gefällt mir nicht, ich will, dass was darinne. Und ich denke mir: Dideldadeldum und ich denk mir: Dideldum Das ist mir so ein dürr Geklirr, "He, Kellnerin, erscheine! Laß dieses öde Trinkgeschirr befeuchtet sein von Weine!" Und ich denke mir… Nun will mir aber dieses auch nur kurze Zeit gefallen; hinunter muß es in den Schlauch zur dunklen Tiefe wallen. Und ich denke mir… So schwank ich ohne Unterlaß hinwieder zwischen beiden. Ein volles Glas, ein leeres Glas mag ich nicht lange leiden. Und ich denke mir… Ich bin gerade so als wie der Erzbischof von Köllen, er leert sein Gläslein wuppheidi und läßt es wieder völlen. Und ich denke mir…
11.
Busch in Antwerpen/Walzer für Jan und Mie und die Freude über die rote Jacke Text: Hanne Balzer, Wilhelm Busch (kursiv) Musik: Hanne Balzer Ich kam in diese Welt hinein mich baß zu amüsieren. Ich wollte gern was Rechtes sein und mußte mich immer genieren. Oft war ich hoffnungsvoll und froh und später kam es doch nicht so. In Düsseldorf gefiels Busch nicht, ihn triebs bald wieder fort. Man sagte ihm: Antwerpen, ja, das sei der rechte Ort. Die Techniken der alten Kunst die werden dort gelehrt. Die Aussicht war Busch einen neuen Umzug schließlich wert. In dieser alten Kunst hat er sich redlich abgemüht, doch was bei ihm herauskam machte ihn alsbald betrübt. Die alten Meister haben Busch beeindruckt und verzagt und einfach Maler nur zu sein hat er drum nie gewagt. Oft war ich hoffnungsvoll und froh und später kam es doch nicht so. Busch wohnt am Eck der Käsebrück bei Jan und bei Frau Mie. Sie eher dick, er ziemlich dünn, ein nettes Paar warn sie. Zum Abschied in der kühlen Zeit, schenkten Jan und Mie ihm dann Orangen und ‘ne rote Jack, Busch freut sich lang daran. Nun lauf ich manchen Donnerstag hienieden schon herummer, wie ich mich drehn und wenden mag 's ist der alte Kummer. Bald klopft vor Schmerz und bald vor Lust das rote Ding in meiner Brust.
12.
Das Blümlein Text: Wilhelm Busch Musik: Walter Rein Sie war ein Blümlein hübsch und fein hell aufgeblüht im Sonnenschein. Er war ein junger Schmetterling, der selig an der Blume hing. Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm und nascht und säuselt so herum. Oft kroch ein Käfer kribbel krabb am hübschen Blümlein auf und ab. Ach Gott, wie das dem Schmetterling so schmerzlich durch die Seele ging. Doch was am meisten ihn entsetzt, das Allerschlimmste kam zuletzt: Ein alter Esel fraß die ganze von ihm so heiß geliebte Pflanze
13.
Fink und Frosch Text: Wilhelm Busch Musik: trad./Charles Gounod Bearb.: Hanne Balzer Im Apfelbaume pfeift der Fink sein: Pinkepink, sein pinkepink. Ein Laubfrosch klettert mühsam nach bis auf des Baumes Blätterdach. Und bläht sich auf und quackt: "Ja, ja! Herr Nachbar, ick bin och noch da!" Und wie der Vogel frisch und süß sein Frühlingslied erklingen ließ, gleich muß der Frosch in rauen Tönen den Schusterbaß dazwischen dröhnen. "Juchheija heija!" spricht der Fink. "Fort flieg ich flink, fort flieg ich flink!" Und schwingt sich in die Lüfte hoch. "Wat?" ruft der Frosch. "Dat kann ick och!" Macht einen ungeschickten Satz, fällt auf den harten Gartenplatz. Ist platt wie man die Kuchen backt und hat für ewig ausgequackt. Wenn einer, der mit Mühe kaum gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

about

Wie kam es zu dieser jahrhundertübergreifenden Zusammenarbeit? Lag es daran, dass Jörg das alte, zerfledderte Wilhelm Busch Album seiner Familie auf dem Dachboden wiederfand – von ungelenker Kinderhand koloriert? Lag es daran, dass bereits 1976 ein Gedicht von Busch in einem Lied der frühen Liederjans auftauchte? Lag es daran, dass Liederjan für ein Konzert im Wilhelm Busch Geburtshaus in Wiedensahl auf Wunsch der Veranstalterin 2-3 vertonte Busch-Stücke ins Programm nahm? Irgendwie schon – aber die wahre Geschichte ist diese: Nach dem technischen Aufbau für besagtes Konzert in Wiedensahl schlenderten die Liederjans durch die Ausstellung und trafen einen älteren, bärtigen Herren in Hut und Mantel, der ihnen seltsam bekannt vorkam, und es ergab sich folgendes Fachgespräch über Musik:

"Mit Recht erscheint uns das Klavier
Wenn’s schön geputzt als Zimmerzier.
Ob’s außerdem Genuß verschafft
Bleibt hin und wieder zweifelhaft."

Aber wir haben doch gar kein Klavier dabei!

"Bei dem Duett sind stets zu sehn
Zwei Mäuler, welche offen stehn. "

Aber wir sind doch zu dritt!

"Musik wird oft nicht schön gefunden
Weil sie mit Geräusch verbunden. "

OK, wir machen musikalisches Geräusch – aber die erzeugten Klänge sind so lieblich, dass auch du, alter Wilhelm, sicher nichts dagegen einzuwenden hättest.

"Musik ist angenehm zu hören…"

Na bitte! Es geht doch.

"…doch ewig braucht sie nicht zu währen. "

Ja, ja, ist ja gut Willi!

Nach dieser Begegnung der dritten Art gab es natürlich kein Zurück mehr. Die Liederjans tauchten ein in den Wilhelm Busch Kosmos. Sie wählten Gedichte aus, vertonten und arrangierten sie und schrieben selbst Lieder, die Einblick in Leben und Werk dieses erstaunlichen Künstlers geben.

Bei einem Konzert, das anlässlich des Geburtstages des gemeinsamen Freundes Manfred Hausin stattfand begleiteten die Liederjans JOANA bei einem ihrer Lieder. JOANA– zur Auffrischung der Erinnerung – gehört zu den Pionierinnen der Liedermacherszene der Sechziger und tourt nach wie vor durch die Republik. Bei der anschließenden Feier, nach einigen guten Getränken, erzählten die Liederjans von ihren Busch Plänen. Vielleicht angeregt durch die nicht unbeträchtliche Ähnlichkeit des Jubilars mit Wilhelm Busch, vereinbarten sie spontan, dass JOANA etwas zu diesem Projekt beitragen sollte. So kann Liederjan nun proudly präsentieren: Als Gast – JOANA!

Und nun lasst die Klänge klingen! Um es mit Busch zu sagen:
Tihumtata humtata humtatata!
Zupptrudiritirallala rallalala!

Noch Fragen?

credits

released October 1, 2013

Besetzung:
Jörg Ermisch:- Gesang, Gitarre, Baßtrompete, Querflöte, Chalumeau, Krummhorn, Tin Whistle, Low Whistle, Okarina, Konzertina, Boomwhackers, Xylophon, Donner,

Michael Lempelius - Gesang, Bouzouki, Mandola, Mandoline, Ukulele, Melodika, Boomwhackers,

Hanne Balzer - Gesang, Tuba, Euphonium, Akkordeon, Tin Whistle, Boomwhackers, Sambagurke,

Als Gast: JOANA: Gesang

Aufgenommen: Sept. 2012 und Jan/Feb. 2013
im Pure Sonic Studio Langelsheim
Tontechnik: Jost Schlüter
Nr. 6: Aufgenommen Feb./März 2013
im A.d.a.x.-Studio Nieder-Liebersbach, und von Bernd Schultze, Hamburg
Alle Aufnahmen von JOANA: A.d.a.x.-Studio Nieder-Liebersbach
Tontechnik: Adax Dörsam
Mastering: Jost Schlüter

Wir danken:
JOANA für ihre Beiträge zur CD und die tolle Zusammenarbeit
Karin und Peter Kerlin für Unterkunft und Gastfreundschaft,
Ernst Bechert für seine Unterstützung bei "Das Blümlein",
Jost Schlüter für seine gute Laune, seine guten Ideen und seine Geduld
Und nicht zuletzt Wilhelm Busch für die Fülle von wundervollen Texten.

(c) + (p) 2013 Westpark Music, Köln

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Liederjan? Was machen die eigentlich? Ist es Folk, Chanson, Kabarett, Comedy oder einfach nur Dummtüch? - Die Antwort weiß der Wind und natürlich die Truppe selbst, sie lautet: Ein bisschen von allem, aber mehr so: Liederjan.

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