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Wir 3

by Liederjan

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1.
Schlunz 02:55
2.
Hassu ma ne Maak Am Bahnhof stehn sie aufgereit nach außen schmal doch innen breit mal laut und auch mal stille: Die Herren der Promille. Sie wissen, soll sich etwas lohn', braucht man heut Information. So wurd manch wacher Penner zum echten Währungskenner. Und er sagt: Hass man halben Euro - hassu ma oder lieber 50 Cent na nu mach kein Quaak Mann is ungefähr ne Maak Mann staak Mann! Die Kirche ist nicht ganz so voll. Die Orgel spielt dezent in Moll. Man blättert in der Bibel, doch die Stimmung ist nicht übel. Der Pfarrer predigt wunderschön, doch ehe dann die Leute gehn, nachdem das Weinchen schmeckte, kommt erstmal die Kollekte. Und er sagt: Hass ma... Der Mann ist schick, der Mann hat Schwung. Er kommt von der Versicherung. Aus dem gepflegten Munde erschallt die frohe Kunde. Dies Angebot, das ist der Clou. Wir setzen dabei praktisch zu. Wir haben uns geschunden zum Wohle unser Kunden. Und er sagt: Hass ma... Im Fernsehn, da sitzt smart und schlank ein Manager der Deutschen Bank im schicken Doppelreiher, charmant als wie ein Geier. Vorletztes Jahr sank der Gewinn von hundert Milliarden, immerhin auf Neunundneunzig Komma Neun gleich fängt er an zu wein'. Und da sagen wir: Da hassn halben Euro steck man ein oder lieber 50 Cent na nu mach kein Quaak Mann is ungefähr ne Maak Mann Staak Mann!
3.
Fischballade 03:54
Fischballade Ein toter Fisch erzeugt Gestank, doch hört man selten den Gesang, der diesen Tieren oft entströmt. Das hat die Schuppenschar gegrämt. Es sprach der Oberfisch:"Haut rein! Jetzt muss ein Sängerwettstreit sein. Als erstes schwamm heran der Aal, er sang und tanzte Rock'n-Rall. So wild, wie nicht mal King Elvis, wobei er in zwei Teile riss. Die Jury war zunächst verwirrt, hat dann zum Duo ihn erklärt. Und nur der alte Vadder Butt, der lachte sich ganz still kaputt; er legte sich bequem ins Watt und dachte: "Dor büst du platt". Dann kam der Rochen dran, der Manta, der Fachwelt auch kein Unbekannter. Er sang nur: "Watte hatte du da, piep! Euer Meister hat euch lieb!" Das riss die Jury nicht vom Sitz, sie murmelte nur:"Mantawitz". Als nächster sang Gevatter Hecht, es klang ein bisschen nach Bert Brecht. So irgendwas mit arm und reich und einem hübschen Karpfenteich. Die Zuschauer warn hingegossen und ballten kämpferisch die Flossen. Und nur ... Nun offenbarte die Makrele die ganze Schönheit ihrer Seele. Sie sang das Lied der Nordseewellen, schon sah man Rührungstränen quellen. So manches Fischmaul stand weit offen, und alle waren echt betroffen. Dann sang der Klub der tausend Sprotten. Sie galten als sehr hartgesotten. Zum allgemeinigen Entsetzen warn sie behängt mit Fischernetzen. Sie schauten zwischen Maschen vor und sangen den Gefangnenchor. Und nur ... Und die Forellen im Quintett, die glänzten silbrig und adrett. Doch sangen sie nicht sehr genau, es klang stark nach Forelle blau. "In einem Bächlein helle erlegt ganz unbeschwert der Angler die Forelle - warum nicht umgekehrt?" Schließlich kam der weiße Hai, er schwamm so en passant vorbei. Da nahm das Schicksal seinen Lauf, er fraß die ganzen Sänger auf: Vereinigte auf diese Weise die ersten vierundzwanzig Preise. Das machte diesen zum Genie und zum Gewinner vom Grand Prix. Zudem, der Beifall wollt nicht enden, zum neuen GEMA Präsidenten. Man gab ihm darauf Ralph und Siegel und einen Unterwasserflügel.
4.
Wir drei, wir geh’n jetzt auf die Walze Wir drei, wir geh’n jetzt auf die Walze, hejo wohl in die weite Welt. Die Tippelei, ja Gott erhalt se, weil uns das Wandern so gefällt: Ein Schuster und ein Schneider und auch ein Stadtrat – leider. Gute Nacht, auf Wiederseh’n, Marie. Falscher Tritt, falscher Tritt die ganze Kompanie! Und auch vom Hund die Beine, die laufen, laufen, laufen ganz alleine. Gute Nacht, auf Wiederseh’n Marie. Und kommen wir in einen Flecken, hejo, dann fängt das Fechten an. Schnell schultern wir den Wanderstecken und klopfen an bei jedermann. Denn hier steh’n drei Verdammte, drei abjebaute Staatsbeamte. Gute Nacht... Am Rhein, am Main und auch am Bober, da sieht uns manchmal ein Gendarm. Schnell krauchen wir in einen Schober, sonst hat er uns wohl noch am Arm. Denn er schwur stets aufs neue dem Staate seine Treue. Gute Nacht... Falscher Tritt... Wir können nachts nicht schlafen vor Flöhen, Läusen, Wanzen, Paragraphen. Gute Nacht... Und blüh’n am Rain die wilden Schlehen, dann klopft auch mal die Liebe an. Für die, die ungern weitergehen steht hie und da ein Fenster an. Und schlagen früh die Finken, dann tun wir auch mal winken. Gute Nacht... Falscher Tritt... Bekanntlich sind die Sterne am aller, allerschönsten aus der Ferne. Gute Nacht...
5.
Zug nach Paris Vielleicht sollt man so fürs Bahnfahrn werben: Jeder Abschied ist ein kleines Sterben. Wir halten uns ganz fest umschlungen am Gleis Nr.9 und versuchen mit des Schicksals Mächten einen kurzen Bund zu flechten. Wir lachen und wir hoffen, ist die Chance auch klein. Vielleicht gibt es ja eine Panne auf dem bewussten Gleis, und es würde gesperrt für ein Weilchen - wer weiß. Dann nähmen wir den Zug nach Paris, Zug nach Paris, du und ich - wir beide im Zug nach Paris. Wir würden uns ein Zimmer mieten, um das geklaute, kleine Glück zu hüten, das Gepäck und die Herzen leicht, ganz leicht. Die Zeit würde uns verfliegen, während wir uns in den Armen liegen; man sagt, im Angesicht der Seine wird Liebe ewig - vielleicht. Und dann gingen wir durch die Straßen, tränken hier und da ein Gläschen Wein, hielten uns an den Händen - kann das Leben denn schöner sein? Zug ... Doch es wurde nichts aus unsrer Reise, denn der Zug war pünktlich - ausnahmsweise. Ein letzter Kuss und aus braunen Augen ein letzter warmer Blick. Der Intercity rast dahin, doch ein Satz geht mir durch den Sinn: Der Zug, der mich von dir wegbringt, bringt mich auch wieder zu dir zurück. Und nun sitze ich im Speisewagen trinke ein Bier schließe die Augen und träume von dir und dem Zug...
6.
Liebesglück lebenslänglich Damals dachte ich: Oha, als ich dich mal näher sah. Ich wusste nicht, dass es das gibt, ich wurd’ verrückt, das heißt verliebt. Du lachtest mich so fröhlich an, und was man Glück nennt, das begann: Herzkammer auf, Herzkammer zu, verliebt, verlobt und drin warst du! Ich ein Mann und du ´ne Frau, hm, das passte ganz genau, Märchenträume wurden wahr, wir mochten uns, wir warn ein Paar. Liebe, Liebe tönt es froh, glücklich sind wir sowieso. Erst trafen wir uns oft bei dir, manchmal ging`n wir auch zu mir. Dann räumt` ich auf und duschte, klar und wusch auch ab, was schmutzig war. Alles wirkte clean und bieder, die Bude kannte ich kaum wieder: Oh, mein Schatz, ich liebe dich, dann wurden wir bald ehelich. Hier kamen wir und waren WOW, der neue Mann, die neue Frau. Erst später wurde uns dann klar, dass das `ne Fehleinschätzung war. Das Liebeslied tönt fieberfrei: Wir sind jetzt Steuerklasse 3. Das Ah und 0h und Hm und Hei, das Lustgestöhn ging auch vorbei, alles wurde ganz normal, Beziehung als ein Ritual. Sprachlich lief Banalverkehr eingeübt flott hin und her: Oh mein Schatz, ich liebe dir! Weißt du Herz, dir geht’s wie mir. Gerne lief auch mal der Quiz: Wo wohl meine Brille is`? Oder: Schatz: hilf ich bin blind, wo wohl meine Schlüssel sind? Das Liebeslied, es tönt jetzt so: Heut bleib ich länger im Büro! Es ging soweit, ja ungelogen, dass auch mal die Teller flogen: Ich hör dich gut, mein Schätzilein und hör endlich auf zu schrein. Jedes Haar wurde gespalten, wie man`s kannte von den Alten. Am meisten liebte ich nur mich, doch mich heiraten konnt` ich nicht. Allein zu leben, ist schon schwer, zu zweit mit Partner noch viel mehr, dunkle Wolken um uns her, ich verließ dich immer mehr: Das Liebeslied, es klingt jetzt so, es läuft bei uns, wie anderswo. Wir wollten, dass es nie so wird: Ich auf Arbeit, du am Herd! Du bist mein Steuerfreibetrag und mein Abspülaggregat. Ich bin dein Arbeitsexemplar und du mein Lebendinventar, ich bin dein Bargeldautomat, zu selten noch dein Zauberstab! Wenn ich mal besoffen bin, bist du meine Fahrerin und liege ich schon lang im Grab, hebst du flott die Rente ab: Liebe, Liebe klingt so schön, warum muss sie so vergeh´n? Ach wär die Liebe wieder neu, wenn ich dich spür, dass ich mich freu, wenn ich allein bin, ich mich sehn´, Arm in Arm mit dir zu geh´n: Gefühle hätten nur geruht und alles würde wieder gut...
7.
Lackie Lack 05:04
Es gibt Dinge, die müssen getan werden. Es gibt Dinge, die muss ein Mann alleine tun. Es gibt Dinge, die sollte man Gunter Gabriel machen lassen, und es gibt Dinge, die sollte man sein Lassen. Ich hab mal einen Typen gekannt, der sah aus wie ein Cowboy aus Amiland. Er war Maler, hieß Harry, brauchte nen Job und eines Tages fragte ich, ob er nicht Lust hätte, bei mir die Fenster zu streichen. Er nickte, ließ sich ein paar Bierchen reichen. Sah sich alles an, von weit und von näher, wiegte seinen Kopf mal hin und mal her. Zwei Wochen brauch er, und soviel Geld nähm er - fürn richtigen Künstler sei das wirklich kein Thema. Wenn Harry seinen Pinsel schwingt, kommt Freude auf im ganzen Haus. Wenn Harry seinen Pinsel schwingt, sieht alles gleich ganz anders aus. Dann fühlt er sich ein bisschen wie Picasso und Degas, das große Werk, es will heraus - doch noch ist es nicht da. Harry hat seinen Vorschuss genommen, um den Fenster-Speziallack zu bekommen. Es war sofort klar, dieser Mann hat es drauf so wie er macht niemand die Farbdosen auf. Doch dann plötzlich eine Krise von gut einer Stunde dabei führte er etliche Cognac zum Munde. Er grübelte heftig: Was stimmt da jetzt nicht? Es zuckte wild in Harrys Gesicht. Das Nachdenken schien ihn schmerzhaft zu quälen, doch dann hatte er's raus: Die Pinsel fehlen! Ich sprach:" Für die Rahmen hätt ich gern so ein Blau." Fast mitleidig sagte der Meister: " Zu flau!" Mischen sei echte Kreativarbeit da nütze kein Hasten - dazu braucht man Zeit und Rotwein! " Um mich zu inspiritieren. Das - na - Dings muss einem die Hand dabei führen." Er verteilte nun Dosen auf Sesseln und Tischen und begann etwas Blaues zusammenzumischen. Jetzt ein Hauch von Gelb - hups - schon hatten wir grün. Mein Lachen hat er mir nie gänzlich verziehn. Dann ging's los, doch Harry stellte kreidebleich fest: " Unterm Dach, da ist ein Hornissennest! Guck, eine streckt grade den Kopf heraus!" Für mich sah es mehr wie ne Schwalbe aus. Doch sensible Künstler mißtraun solchem Ort, und er blieb zur Sicherheit noch zwei Wochen fort. Dann kam er wieder und sagte beklommen, dieses Reißen im Arm sei wiedergekommen. Da helfe nur strengstes Verbleiben im Bette. Ob ich nicht noch was von dem Doppelkorn hätte. Wenn Harry seinen ... Dann musste ich ein paar Tage auf Tour. Als ich wiederkam stand Harry im Flur, durch die offene Tür wies er stolz mit der Hand auf ein Riesengemälde an der Wohnzimmerwand: Vorm Grand Canyon mit Sundown und Büffelschädel lag im Waschbärtanga ein Apatschenmädel. Wie aus weiter Ferne klang Harrys Gelalle - er müsse jetzt los, denn der Slivo----Grappa sei alle. Mein entsetztes Schweigen klang für ihn wie: "Hab Dank!" und er ritt schwankend in den Sonnenuntergang. Wenn Harry seinen Pinsel schwingt, kommt Freude auf im ganzen Haus. Wenn Harry seinen Pinsel schwingt, sieht alles gleich ganz anders aus. Dann fühlt er sich ein bisschen wie Picasso und Degas. Das große Werk, nun ist es raus - strahlend, hell und klar Das große Werk, nun ist es raus - und ich... geh jetzt einen trinken
8.
HERBSTGEDICHT Die Luft ist fast zum Greifen, sie ist dick und schwer, die letzte Rose und auch Aster zeigt die volle Blüte. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr, was soll's, der wohnt dann halt - warum auch nicht - zur Miete. Jetzt wispern manchmal leise Stimmen - hör doch selbst mal hin - ich hör sie gut, auch wenn ich völlig nüchtern bin. Sie flüstern: Mach dich auf und komme niemals wieder, doch wenn du bleibst, dann schreib gefälligst ein paar neue Lieder. Mein Herz, es wird mir leicht und möchte gerne wandern. Es ist empfänglich für den Blick der einen oder andern. Nein, nein Geliebte grade jetzt natürlich nicht, es passte nur so schön in dieses Herbstgedicht. Nun ist es Zeit für Kürbis- und Kastanienmus, durch welke Blätter gehn die Kinder gern zu Fuß. Kaum ist es dunkel, wolln sie raus mit der Laterne. Was hilft's - da singe ich halt: Sonne, Mond und Sterne. Jetzt trink ich gerne Wein, burgundertrockenrot und manchmal schaut durchs Laub ein milder weiser Tod. Herrgott! Nun quassel ich hier ohne Punkt und Komma. Sag: Wohin reisen wir, geliebte Frau, im nächsten Sommer?
9.
Miss Imbiss 03:58
Miss Imbiss Beim Bratfettverleih am Bahnhofsplatz war sie zu sehn. Ihr Anblick hat mich vom Stuhl gehaun - im Stehn. Sie hat an ihrem Würstchen geknabbert und dazu mit den falschen Wimpern geklappert. Du meine Frittenqueen in mir da brodelt das Adrenalin du heißer Mayo-Engel du ich geb dir gerne meinen Senf dazu. Die Haare trug sie eingefärbt wie gelber Sack. Die Augen waren müllbeutelblau, kein Schnack. Ihre Lippen waren so ketchuprot das Gesicht so weiß wie ungetoastetes Brot. Du, meine... Um die Augen herum war sie geschminkt schwarz wie Teer. Sie wirkte dadurch wie ein obercooler Panda Bär. Dabei brachte sie sich in Position und wir blickten in ihr valley of silicon. Du, meine... Ihre Hose saß knalleng, und es platzte schon die Naht. Wie Knackwurst, die zu lang im Wasser geköchelt hat. Durch den Riss, da sah man das Bein, das blasse in der Farbe von bayrischer Weißwurstmasse. Du, meine... Zum Abschied winkte sie mit Raucherfingern braun wie Pomm Fritz. Ihre Nägel waren angeklebt, bunt und spitz. Noch lang konnt ihr Parfüm den Bratgeruch verdecken; es roch nach grünem Stein aus dem Pinkelbecken. Du, meine...
10.
Dodi, Prinzess Di und die Fotografen Dodi sitzt in sei´m Pallazzo, draußen lauert Paparazzo, grade speist er ´ne Garnele, und man zielt auf ihn mit Tele. Er ist traurig, ist ganz solo – heute will er nicht zum Polo, Cocktails trinkt er an dem Poole, es ist warm, drum säuft er coole. Na, wer schaut denn da vorbei? Sie kenn´n sich schon, ist Lady Di; blond, berühmt, ne tolle Frau, Augen und das Blut so blau. Prosit, kling, skol und salute – Dodi wird auch blau im Blute. Während sie im Boot rumfahr´n, haben beide ein´n im Kahn. Di Dodi dei Dodi Dodi Di dumm Dodi Di dumm. Ach, mein lieber Dodi du, sag mir doch, wo drückt der Schuh? Hör mir zu, my love Dian: Ich bin ein wahrer Gentleman. Wollen wir uns heut verloben? Queeny würde tierisch toben, Charly brüllte wie´n Gorilla, auch die blöde Kuh Camilla. Och, mein Lieber nicht so schnell, das ist heut nicht aktuell. Doch mein Dodi, darf ich sagen, mir knurrt schrecklich laut der Magen. Denn die Di plagt Bulemie, sie schreit laut nur: Spaghetti! Dodis Vater hat Lokale, da gibt’s Speisen erste Wahle. Di Dodi dei… Nun jetten sie mal kurz ins Ritz zu lecker Majo und Pomfritts. Während Di Spaghetti nudelt, hat sich Dodi vollgedudelt. Selbst noch fahren, geht nicht mehr, deshalb ruft man ein´n Chauffeur. Der Fahrer kommt hübsch angewankt: Sich und Benz noch vollgetankt. Nun steigen sie ins Auto ein, denn sie woll´n zum ........ heim. Der Mann gibt Gas und fährt zu schnell. Di meint noch: I don´t feel well. Plötzlich bummst es laut und kracht, ein wenig anders als gedacht. Schlimm, der schöne Benz ist hin und auch Di und Dodi drin. By Dodi by… Allen wird es gegenwärtig: Di und Dodi haben fertig und die beiden sitzen still, wie jeder Fotograf es will. Endlich könn´n die Fotos schießen und die Session voll genießen. Dann haun sie ab, die Fotofuzzi, auf BMW und Motoguzzi. Aber Schwestern und Brüder seid nicht traurig, die wahre Liebe führt immer zum Ziel: HALLELUJA! Petrus steht am Himmelstor, dirigiert den Engelschor. Mit Trompeten und Schalmei klingt es laut: Hei Dodi Di... Sie landen dort auf Wolke „Sieben“, wohin Liebende gern fliegen. So ging's ab ins Himmelbett mit Di und Dodi AL Fayed!
11.
SCHUBLADi SCHUBLADA Aus Bangkok flog Frau Dr. Min zur Ärztetagung nach Berlin. Experten aus der ganzen Welt hat man zu dem Kongress bestellt. Zur Pause gibt Professor Claus aus Frankfurt einen Kaffee aus. Kaum sitzen sie in dem Cafe, da denken andre Gäste: Heh! Guck mal da die alte Sau kauft sich eine Chinafrau, die halten wenigstens das Maul sind im Haushalt nicht so faul. Sind zu allem gleich bereit, Tag und Nacht zu jeder Zeit. Sonst geht's in den Slum zurück: Ab dafür und aus das Glück. Schublade auf - Schublade zu- und drin bist du! Der Metalsänger Bloody Fuck, der gerne Kuschelhündchen mag, er schnuppert erst am Blumenstrauß und zieht sein rosa Jäckchen aus, nimmt sich ein Praline indes - wirft er sich in sein Lederdress. Dann springt er auf die Bühne raus, und sofort johlt das ganze Haus: Dieser Mann ist wie ein Tier: Ohne Ende Schnaps und Bier, wie der durch die Gegend fegt und das Mobiliar zerlegt. Wie der schreit - die Energien kommen - klar - vom Kokain. Er lebt voll im fünften Gang, macht es sicher nicht mehr lang. Schublade... Herr Achmed ist schon lang im Land, betreibt einen Falafelstand. Es läuft nicht schlecht, sein Zeug schmeckt gut, was unsre Wurst nicht immer tut. Er hat sich bestens integriert, sein Haar wie Möllemann frisiert. Doch neuerdings sehn Frau und Mann den kleinen Koch so komisch an. Mag er noch so freundlich schaun, kann man dem Araber traun? Explodieren seine Fladen auf ein Zeichen von Bin Laden? Weiß man, ob die Terroristen in die Kichererbsen pissten? Vielleicht schleicht sich der Islam klamm und heimlich auf den Darm. Schublade auf, Bin Laden zu und drin bist du. Unser Konzert ist schon halb rum, vor gut gelauntem Publikum spielten wir unsre neuen Sachen, es gab auch ziemlich viel zu lachen. Nun stehen wir am Plattentisch, das Bier macht leis im Halse zisch da kommt der hiesige Zeitungsmann und spricht uns frei und fröhlich an: Man kann sagen, was man will bei euch steht die Zeit doch still ich sah euch von Liederjan warte mal - vor 20 Jahrn? Und hab - das ist interessant - viele Lieder gleich erkannt: Alles aus dem Mittelalter und vom Vogelweide, Walter. Schublade...
12.
Fälle 04:02
FÄLLE In Bad Jodelhofen, da gehts zünftig zu, da tobt der Parteitag der CSU. Die Stimmung ist gut, so bei 2 - 3 Promille, doch auf einmal im Saal völlige Stille: Die Luft ist stickig, die Wurst ist fett das Podium betritt der Steuber Ed und fordert sofort, der Preis, der muss runter - da werden ein paar Zuschauer - zack - wieder munter. Sie rufen:" Genau! Nieder mit den Preißn!" Und schicken sich an mit dem Maßkrug zu schmeißen. Auf den Kameramann vom NDR voll auf die Zwölf, der geht gleich Parterre. Ist man in Bayern erst mal so weit gekommen, gilt ein Programm als angenommen. Vom Baume fällt der Kakadu, das Haar fällt aus, die Tür fällt zu. Im Falle eines Falles, auch im Zweifelsfalle gilt die alte Fliegerweisheit: Runter kommen sie alle. Der US Senator mit Frau, Kind und Ahne steht auf dem Podest vor knatternder Fahne. Grüßend beugt er sich über die Balustrade die bricht und er fällt - ziemlich tief - eigentlich schade! Er ist sofort tot, doch bleibt irgendwie hängen, so dass die Menschen, die ihn umdrängen, denken, er lehnt da locker an der Wand und schütteln noch Stunden die steife Hand. Sein Anblick, der hat keinen erschreckt, wie er im Todeskrampf die Zähne bleckt. Weil das bei den Amis als Lachen gilt - für unsereinen ein scheußliches Bild. Das Fernsehn berichtet von glücklicher Ehe und spontan gelebter Bürgernähe. Vom Baume fällt ... Der Obermufti, er lebte nun ab, seine Anhänger trugen den Sarg zum Grab. Doch gestaltete sich der Weg, sein wir ehrlich für den toten Altmeister eher beschwerlich - denn jeder wollte die Kiste berühren, das scheint dort in der Gegend zur Erleuchtung zu führen. Und getrieben von religiöser Extase hauten sie sich dabei auf Ohr und Nase. Da fiel aus dem Sarg der verehrte Steife und vollzog im Fall eine zierliche Schleife. Doch tü tü tü tü - keiner hat's gemerkt er wurde flott wieder eingesärgt. Drum merke: Wirfst mit Opa du, schraub wenigstens den Deckel zu. Vom Baume... Die Börse, dieses große Haus sieht innen wie ein Hamsterkäfig aus. Da herrscht ein Gerenne, Gespringe, Gewusel, und jeder hofft mit etwas Dusel ganz ohne Arbeit reich zu werden. Ach, wäre das nicht der Himmel auf Erden! Flott gekleidete Mädels und Knaben kaufen mit Geld, das sie gar nicht haben Dinge, die es im Grund gar nicht gibt. Als Volkssport heute äußerst beliebt. Doch wenn sich der Dow im Jones verpisst, der Dax manch armen Hamster frisst. Sprich: wenn der Kurs darnieder sinkt, Vom Sims manch Börsianer springt.
13.
14.

about

Nun ist es passiert! Liederjan stellt sich den Wahrheiten des Lebens! Sie haben sich durchgezählt und verkünden das Ergebnis auch gleich auf ihrer (damals) neuen CD: "Wir 3". Weder die Fischerchöre noch die ,Rolling Stones‘ können dies so glaubwürdig verkörpern. Wieder einmal setzen "DIE 3" die Singende Säge im Unterholz des Zeitgeistwäldchens an. Auf ihre höchst eigene, skurrile Weise singen sie vom englischen Hochadel, deutschen Malern und dem Rest des Bahnhofsmilieus. Aber natürlich ist auch was Schönes dabei: Was fürs Herz. Um dann fast zwangsläufig bei der Frage zu landen: Was ist los mit Karls Hose? Die Antwort gibt es bei: "WIR 3". Auf geht’s! Drei, vier

credits

released May 1, 2003

Liederjan sind:
- Anselm Noffke: Gesang, Tuba, Geige
- Jürgen Leo: Gesang, Bandoneon, Konzertina, Banjo, Ukulele, deutscher und galizischer Dudelsack, Mandoline, Percussion
- Jörg Ermisch: Gesang, Gitarre, Dobro, Posaune, Tuba, Sopransaxofon, Flöte, Singende Säge, Cello, Konzertina

Aufgenommen im Blue Noise Studio im September 2002
Tontechnik: Bernd Schultze
Foto: Heiner Köpke

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Liederjan? Was machen die eigentlich? Ist es Folk, Chanson, Kabarett, Comedy oder einfach nur Dummtüch? - Die Antwort weiß der Wind und natürlich die Truppe selbst, sie lautet: Ein bisschen von allem, aber mehr so: Liederjan.

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