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about

Phillipp Krementz, Bischof von Ermland (das liegt in Ostpreußen zwischen Elbing und Königsberg) hatte zwar das Konzil mit den anderen Bischöfen wegen seiner Ablehnung des Unfehlbarkeitsdogmas vorzeitig verlassen, war aber ansonsten streng auf römischer Linie. So hielt er sich dann – päpstlicher als der Papst – an das Dogma und exkommunizierte fünf Geistliche seiner Diözese, weil sie sich öffentlich gegen das Dogma gestellt hatten. Dies trug ihm einen schweren Konflikt mit der preußischen Regierung ein, denn zu dieser Zeit bezahlte der Staat die Geistlichen. Auf dem Gipfel des Konfliktes wurden Krementz seine "Temporalien" - sprich seine Bezüge - gesperrt.

Ganz verhungert kann Krementz nicht sein, denn er wurde 1885 erster Erzbischof von Köln nach dem Kulturkampf. Schließlich hat er es noch bis zum Kardinal gebracht, starb aber in geistiger Zerrüttung. Vor seinem Tod 1899 konnte nur mit Mühe von der Verkündigung des Weltunterganges für das Jahr 1950 abgehalten werden (ein Schelm, wer dabei an den Bikini oder das gleichnamige Atoll denkt). - Das Gedicht "Der arme Krementz" aus dem Kladderadatsch wurde auf die Melodie "O alte Burschenherrlichkeit" gesungen, eine - wie wir finden - außerordentlich passende Melodie.

lyrics

Der arme Krementz

Was fang ich armer Bischof an?
Erbarme dich, o Herre!
Jetzt macht mich zum geschlagnen Mann
die Temporaliensperre.
Nicht einen Groschen krieg ich mehr,
das grämt mich und betrübt mich sehr

O jerum, jerum, jerum!
O quae mutatio rerum!

Daß just der Schlag mich treffen muß
in diesen schweren Zeiten!
Wie soll ich armer Klerikus
den Haushalt nun bestreiten?
Allüberall die Wohnungsnot,
das teure Bier, das kleine Brot!

O jerum, jerum, jerum!
O quae mutatio rerum!

O Heilger Vater, nimms nicht schief,
wenn ich Dir nichts mehr sende;
ich schickte dir ja manchen Brief
mit mancher fetten Spende.
Jetzt hab ich nichts als mein Brevier -
hast du was übrig, schick es mir!

O jerum, jerum, jerum!
O quae mutatio rerum!

Wer konnte denken, daß der Staat
im stand sei Ernst zu machen?
Er hat sich aufgerafft zu Tat,
nun ist vorbei mein Lachen.
Getroffen ist der wunde Punkt,
jetzt bin ich arm wie ein Adjunkt!

O jerum, jerum, jerum!
O quae mutatio rerum!

Hätt ich geahnt die Kümmernis,
die plötzlich sollte kommen,
Ich hätt vielleicht, ich hätt gewiss
ganz anders mich benommen.
Kein süßes Wort hätt ich gespart -
ich war zu schroff, ich war zu hart!

O jerum, jerum, jerum!
O quae mutatio rerum!

Jetzt hab ich wieder traurig mich
ums trockne Brot zu quälen.
Den Schaden hab ich - sicherlich
wird auch der Spott nicht fehlen!
Nun wünsch ich nur – des wär ich froh -
den andern gings auch ebenso!

O jerum, jerum, jerum!
O quae mutatio rerum!

credits

from Einmal Canossa und zur​ü​ck - Von P​ä​psten und Preu​ß​en, zwischen Halleluja und Habacht, released November 11, 2007
Text: Kladderadatsch 1872 / Musik: trad., bearb. Jörg Ermisch

Hanne - Euphonium
Jörg - Gitarre, Hauptgesang
Klaus - Mandoline, Gesang

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Liederjan Germany

Liederjan? Was machen die eigentlich? Ist es Folk, Chanson, Kabarett, Comedy oder einfach nur Dummtüch? - Die Antwort weiß der Wind und natürlich die Truppe selbst, sie lautet: Ein bisschen von allem, aber mehr so: Liederjan.

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